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Service > Newsletter > eVoyage > Archiv > 4-2019 > Schweizer Güterverkehrsbranche setzt sich für starke Ko-Modalität ein

Schweizer Güterverkehrsbranche setzt sich für starke Ko-Modalität ein

Der Verband öffentlicher Verkehr, die SBB, der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG sowie der Verband der verladenden Wirtschaft VAP haben Ende September ein gemeinsames Positionspapier unterzeichnet. Darin bekräftigen sie ihre enge Zusammenarbeit. Zudem unterstützt die Güterverkehrsbranche den Verfassungsauftrag zur Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs.

Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels ist das Jahrhundertwerk Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) Ende 2020 fertiggestellt. Mit dem durchgehenden Viermeterkorridor von Basel nach Norditalien werden die Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs von Grenze zu Grenze von der Strasse auf die Schiene vorangetrieben und zusätzliche Kapazitäten für mehr als 240 000 Sattelauflieger pro Jahr geschaffen.
Ein Jahr vor der Eröffnung haben der VöV, SBB, ASTAG sowie der VAP ein gemeinsames Positionspapier unterzeichnet. Sie bekräftigen darin, für einen nachhaltigen und leistungsfähigen Güterverkehr als Beitrag an eine ökologische und wettbewerbsfähige Schweiz einzustehen. Ausserdem unterstützt die Güterverkehrsbranche den Verfassungsauftrag zur Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs.

Unternehmerische Ansätze und optimale Rahmenbedingungen

Sowohl auf der Schiene als auch auf der Strasse wurden und werden grosse unternehmerische Anstrengungen für einen zukunftsfähigen Güterverkehr unternommen. Nebst verschiedenen unternehmerischen Ansätzen sind aber auch möglichst optimale Rahmenbedingungen notwendig. Aus Sicht der Unterzeichner des Positionspapieres besteht Handlungsbedarf beim Infrastrukturausbau und den regulatorischen Rahmenbedingungen:

  • Zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit sind Investitionen in Streckenausbauten für den Güterverkehr erforderlich. Diese müssen zwingend in die Arbeiten für den nächsten STEP Ausbauschritt 2040/45 aufgenommen werden.
  • Formationsbahnhöfe müssen mit Annahmegleisen von 750 Metern Länge ausgebaut werden, Freiverlade sollen leistungsstärker werden. Ausserdem sollen für ko-modale Lösungen im Import/Export die Umschlagskapazitäten im Tessin erhöht werden.
  • Die heute geltenden gesetzlichen Regelungen des Güterverkehrs auf der Strasse bleiben erhalten: Die LSVA, das Nacht- und Sonntagsfahrverbot für Lkw, die 40-Tonnen-Gewichtslimite und das Kabotageverbot sind in der Transportbranche unbestritten.

Ein leistungsfähiger, bedarfsgerecht organisierter Güterverkehr ist für die Versorgung der Schweiz existenziell wichtig. Wirtschaft und Bevölkerung sind auf innovative, ökologische und zukunftsfähige Transporteure angewiesen. Nur so wird die Post pünktlich zugestellt, sind die Regale der Warenhäuser gefüllt und Krankenhäuser mit notwendigen Medikamenten ausgestattet.