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5.5.2022 | Im Laufe des ersten Quartals 2022 sind alle Pandemie-Massnahmen aufgehoben worden, zuletzt auch die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Die Nachfrage im Schienenpersonenverkehr erholt sich weiter, erreicht jedoch noch nicht die Werte aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Anders verhält es sich beim Schienengüterverkehr: Dieser ist weiterhin auf deutlichem Wachstumskurs, die Nachfrage erreicht für das erste Quartal einen neuen Höchststand.
Gegenüber dem vom Lockdown geprägten Vorjahresquartal ist die Nachfrage im Schienenpersonenverkehr um 47,6% auf 3,85 Milliarden Personenkilometer gestiegen. Sie liegt damit aber immer noch rund ein Viertel unter der Nachfrage des ersten Quartals 2019. Was man in den Quartalsdaten nicht sieht: Die Nachfrage ist im Verlauf des 1. Quartals 2022 stark gestiegen: Lag sie im Januar noch rund ein Drittel unter dem Niveau vom Januar 2019, betrug der Rückstand im März noch ein Sechstel gegenüber 2019. Das zeigen die monatlichen Auslastungsdaten der SBB.
Während der Schienenpersonenverkehr sich also langsam, aber stetig erholt, befindet sich der Güterverkehr auf einem Rekordhoch bezogen auf das erste Quartal: Die Nachfrage erreichte 3,14 Milliarden Nettotonnenkilometer – 4,8% mehr als im 1. Quartal 2021 und 1,8% mehr als im 1. Quartal 2019. Treiber für dieses Wachstum war der Transitverkehr. Die Binnen-, Import- und Exportverkehre haben das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht. Ebenfalls auf Allzeithoch für ein erstes Quartal liegen die nachgefragten Trassenkilometer. Sie haben im ersten Quartal 2022 50,96 Millionen erreicht. Dies entspricht einer Zunahme von 2,8% gegenüber 2021 und 2,9% gegenüber 2019 und 2020. Zum Anstieg beigetragen hat hier vor allem der Personenverkehr, aber auch der Schienengüterverkehr hat mehr Trassen nachgefragt als im ersten Quartal des Vorjahrs.
Die jüngsten Zahlen von März 2022 stimmen zuversichtlich: Der Schienenpersonenverkehr legt nach Wegfall der Corona-Massnahmen wieder zu und erreicht mehr als 80% der Auslastung vor Corona. In den kommenden Monaten wird sich vor allem im Pendlerverkehr weisen, wie sich die die neuen Arbeits- und Mobilitätsmuster der Bevölkerung auf den öffentlichen Verkehr auswirken. Viele Beschäftigte verbringen weiterhin einen Teil ihrer Arbeitszeit im Home office.
Im Schienengüterverkehr ist der Transitverkehr weiterhin auf Wachstumskurs. Die grossen Investitionen in die Infrastruktur auf den Transitstrecken durch die Schweiz haben den gewünschten Effekt. Zusätzlich ist in der Politik das Bewusstsein gewachsen, dass auch der Schienengüterverkehr in der Fläche stärker unterstützt werden soll, damit er einen Wachstumsschub erhält. Kurz- und mittelfristig dürfte aber dennoch der Transitverkehr der Wachstumstreiber bleiben.
Roger Baumann, Kommunikation VöV | 031 359 23 15 / 079 270 10 00
Medienmitteilung (PDF)