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Medien > Stromsparempfehlungen für die öV-Branche

Stromsparempfehlungen für die öV-Branche

9.9.2022 | An seiner Generalversammlung vom 8./9. September 2022 in Lausanne hat der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) seine Mitglieder über aktuelle Themen des Verbandes und der Politik informiert. Im Vordergrund standen die Vorbereitungen auf eine allfällige Strommangellage sowie der Modalsplit.

Nach der Corona-Krise steht die öV-Branche erneut vor einer grossen Herausforderung: die Unsicherheit bezüglich einer allfälligen Strommangellage im kommenden Winter. Renato Fasciati, Präsident VöV, informierte über die vom VöV-Vorstand gleichentags einstimmig beschlossenen Empfehlungen des VöV-Vorstands zu Handen seiner Mitglieder:

  • Die öV-Branche unterstützt die «Energiespar-Alliance»: Die VöV-Mitglieder werden motiviert, der «Energiespar-Alliance» beizutreten.
  • Branchenweite Energiesparkampagne: Unter dem Lead der VöV-Arbeitsgruppe «Nachhaltige Energie» und mit Unterstützung durch die SBB werden adressatengerechte Energiespar-Tipps erarbeitet und aufbereitet. Den Mitgliedsunternehmen wird empfohlen, sich dieser Energiesparkampagne anzuschliessen und den Transfer ins Unternehmen aktiv sicherzustellen.
  • Konkrete Umsetzungsmassnahme für Bahnhöfe: Fassaden- und Dekorationsbeleuchtung innen/aussen ausschalten. Verzicht auf Fassaden- und Dekorationsbeleuchtung (innen und aussen). Ausgenommen sind allfällige vertragliche Verpflichtungen.
  • Konkrete Umsetzungsmassnahme für Büro- und Betriebsgebäude: Ausserordentliche Energiesparmassnahmen und Betriebsoptimierungen. Der Fokus liegt auf ausserordentlichen Massnahmen, also Absenkung der Heiztemperatur, Reduktion von Warmwasser und Beleuchtung. Zudem ist jedes Transportunternehmen aufgefordert, wo möglich energetische Optimierungen in seinen Büro- und Betriebsgebäuden umzusetzen.
  • Konkrete Umsetzungsmassnahme für den Personenverkehr: Reduktion der Heizung des Fahrgastraums. Reduktion der Heizung – unter Berücksichtigung von Verkehrs-, Betriebs-, und Arbeitssicherheit sowie im Rahmen bestehender technisch-betrieblicher Möglichkeiten.

«Der öffentliche Verkehr ist heute schon energieeffizient. Trotzdem kann auch der öV einen beachtlichen Beitrag leisten, um Energie und Strom zu sparen. Deshalb hat der VöV die Empfehlungen erarbeitet. Betriebseinschränkungen will der VöV jedoch vermeiden», sagte VöV-Präsident Renato Fasciati an der Generalversammlung.
Die Empfehlungen des VöV beziehen sich auf die jetzt gültige Phase mit den freiwilligen Massnahmen. Sollte tatsächlich eine Strommangellage eintreffen, würden die Behörden gemäss Versorgungskonzept des Bundes verbindliche Massnahmen anordnen. Bis zu einer allfälligen Anordnung seitens Behörden wird der öffentliche Verkehr sein Transportangebot aufrechterhalten, da dieses an Konzessionen gebunden ist, so der Beschluss des VöV-Vorstands. Der VöV bereitet sich jedoch zusammen mit den vom Bund Anfang September vorsorglich aktivierten Systemführerinnnen Schiene (SBB) und Strasse (PostAuto Schweiz) intensiv auf die möglichen Eskalationsstufen vor. Der VöV und die Systemführerinnen werden sich dafür einsetzen, dass die Behörden den öffentlichen Verkehr als systemrelevant einstufen und für ihn deshalb ein eigenes Bewirtschaftungsmodell für Strommangellagen etablieren.

Modalsplit: Das will die öV-Branche selber umsetzen

Das zweite grosse Thema an der Generalversammlung des VöV war das Thema Modalsplit. Im Kontext der Klimawende ist der öffentliche Verkehr Teil der Lösung. Um den Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr – der so genannte Modalsplit – zu steigern, hat die Branche untersucht, was sie selbst hierzu beitragen kann. An der Generalversammlung in Lausanne hat der VöV diesen Schlussbericht mit den Massnahmen vorgestellt.  
Inhaltlich liegt der Fokus der Massnahmen einerseits im Bereich der Gewinnung neuer Kundinnen und Kunden, anderseits auf dem Freizeitverkehr. Dieser soll künftig sowohl von den bestehenden öV-Fahrgästen intensiver genutzt werden, als auch an Attraktivität und Anziehungskraft für neue Kundinnen und Kunden zulegen.
«Die Möglichkeiten, wie der öV-Anteil gesteigert werden kann, sind vielfältig. Die öV-Branche zeigt mit einem Bündel von Massnahmen auf, was sie selbst unternimmt. Wir leisten so einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende», sagte VöV-Direktor Ueli Stückelberger.
Den Schlussbericht der VöV-Arbeitsgruppe Modalsplit finden Sie HIER als Download.

Wahlen

Angela Schlegel, Direktorin der Transports publics Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve (VMCV), ist an der Generalversammlung neu in den VöV-Vorstand gewählt worden. Gleichzeitig schied Bruno Schwager, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH), aus dem Vorstand aus

Der VöV-Vorstand (*Mitglieder des VöV-Ausschusses)

Präsident Dr. Renato Fasciati* Direktor RhB
Vizepräsident Fabian Schmid* Direktor RBS
Mitglieder Thomas Baumgartner Direktor AB
  Denis Berdoz Direktor Transports publics genevois
  Dominik Brühwiler Direktor Zürcher Verkehrsverbund ZVV
  Andreas Büttiker Direktor BLT
  Serge Collaud Generaldirektor Freiburgischer Verkehrsbetriebe TPF
  Vincent Ducrot* CEO SBB
  Dr. Ralf Eigenmann Unternehmensleiter VBSG
  Stefan Kalt Direktor RVBW
  Matthias Keller* Direktor VBG
  Thomas Küchler Vorsitzender der GL SOB
  Fernando Lehner Vorsitzender der GL MGB/GGB
  Marco Lüthi Direktor Verkehrsbetriebe Zürich
  Christine Maier Direktorin der Verkehrsbetriebe Biel
  Fredy Miller Direktor ASm
  Thomas Nideröst* Direktor SBW
  Christian Plüss* Leiter PostAuto
  Daniel Reymond Direktor TRAVYS
  Daniel Schafer CEO BLS
  Angela Schlegel Direktorin VMCV
  Stefan Schulthess Direktor SGV
  Roman Stingelin Geschäftsführer AAGL Autobus AG Liestal
  Martin von Känel Direktor Transports Martigny et Régions
  Pascal Vuilleumier Direktor Transports Publics Neuchâtelois
  Cyrill Weber* Direktor Zugerland Verkehrsbetriebe
  Philipp Wegmüller Vorsitzender der GL railCare

Für weitere Auskünfte

Ueli Stückelberger, Direktor VöV  |  031 359 23 35  |  079 613 77 01
Roger Baumann, Kommunikation VöV  |  031 359 23 15  |  079 270 10 00

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Medienmitteilung (PDF)