Human and Organisational Factors

Unter Human and Organisational Factors (HOF) verstehen wir menschliche und organisatorische Faktoren, die sich auf Handlungen und/oder Entscheidungen auswirken können. Für eine menschenzentrierte Gestaltung müssen Einflussfaktoren identifiziert und beachtet werden, bezogen auf den Menschen (individuelle Fähigkeiten, Situationsbewusstsein, etc.), die Technik (Mensch-Technik-Schnittstelle, Automationsgrad, physische Gestaltung von Arbeitsmitteln, -umgebung und Arbeitsplatzgestaltung etc.) und die Organisation (organisationale Strukturen, Prozesse, Zeitpläne, Einsatzplanung etc.). Dabei wird ein systemischer Ansatz verfolgt, der die Wechselwirkung zwischen Menschen, Technik und Organisation berücksichtigt und bei der Entwicklung und Implementierung von Arbeitssystemen miteinbezieht. Die Berücksichtigung der menschlichen und organisatorischen Faktoren erhöht die Sicherheit, die Leistungsfähigkeit und die Produktivität im soziotechnischen System und ist eine Voraussetzung für eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung.  
Die Anforderungen an Bahnsysteme steigen. Neue Technologien bieten neue Chancen, führen jedoch auch zu neuen Risiken im HOF-Bereich. Regulatorische Vorgaben müssen angepasst und mit HOF-Aspekten erweitert werden, damit ein sicherer, anspruchsvollerer und reibungsloser Bahnbetrieb gewährleistet werden kann. 

Die AGr HOF hat sich unter anderem folgende Ziele gesetzt: 

• Schaffung eines gemeinsamen HOF-Verständnisses in der Branche, Bereitstellen von Vorgehensweisen, Methoden und Empfehlungen zu Minimalstandards und Fördern der Akzeptanz in den Unternehmungen. 
• Standortbestimmung und Sicherstellung der Weiterentwicklung von HOF-Themen innerhalb der Bahnbranche (ISB/EVU), jeweils in Abstimmung mit dem BAV. 
• Förderung der nationalen und internationalen Vernetzung zwischen HOF-Experten und –Gremien (BAV, ERA, UIC etc.). 
• Schaffen einer Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch.